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  1. Forschungsthemen/

Negative valence system

Das Negative Valence System ist primär für Reaktionen auf aversive Situationen verantwortlich und umfasst die Konstrukte akuter Bedrohung, potenzieller Bedrohung, anhaltender Bedrohung sowie Verlust und frustrierenden Nicht-Belohnung. Das System akuter Bedrohung steht in Zusammenhang mit dem defensiven Motivationssystem, das den Organismus vor wahrgenommenen Gefahren schützt und adaptive Reaktionen initiiert. Das System frustrierender Nicht-Belohnung wird durch den Entzug oder die Verhinderung erwarteter Belohnungen ausgelöst, was zu einer Erregung führen kann, die die normale Regulationskapazität übersteigt und somit aggressive oder antisoziale Reaktionen auslösen kann.

Wir stellen die Hypothese auf, dass eine wahrgenommene oder potenzielle Gefahr bei Personen mit Überempfindlichkeit gegenüber Bedrohungen eine Kampfreaktion auslösen kann. Ebenso kann aggressives Verhalten eine Reaktion auf Frustration sein. Ärger als Reaktion auf frustrierende Nicht-Belohnung kann aggressive Verhaltensweisen fördern. Untersuchungen zu diesem Thema werden sich damit befassen, ob die aggressive Reaktion durch verstärkte und veränderte Bottom-up-Signalisierung von Bedrohungsreizen und/oder frustrierender Nicht-Belohnung bestimmt wird und wie sich dies auf neuronaler, neurochemischer und hormoneller Ebene widerspiegelt. Der Fokus liegt auf der Identifizierung spezifischer Negative Valence System-Dysfunktionen, die für Aggression bei psychischen Erkrankungen relevant sind.

Projects


A04: Implizite chemosensorische Bedrohungssignale als Stimulatoren von Amygdala-Hyperresponsivität bei AMD

Wir nutzen bedrohungsbezogene chemosensorische Stimuli, nämlich Körpergeruch, der während aggressivem Verhalten (Boxen) erworben und unbewusst wahrgenommen wird, um erhöhte Amygdala-Reaktionen auf Bedrohungsreize bei aggressiven Patienten zu untersuchen.

A06: Entschlüsselung dynamischer reziproker neuronaler Mechanismen reaktiver Aggression: Erkenntnisse aus fMRT- und fNIRS-Hyperscanning

Das Projekt setzt fMRT- und funktionelle Nah-Infrarot-Spektroskopie (fNIRS) Hyperscanning-Techniken ein, um zu erforschen, wie Gehirn-zu-Gehirn-Synchronisation und dynamische Prozesse innerhalb von Peer-Dyaden aggressives Verhalten unter verschiedenen Provokationsebenen bei jugendlichen Patienten und Kontrollen fördern oder hemmen.